Ich wurde Gott (29)

  So weit war es aber noch nicht. Noch waren wir einander nicht begegnet, und ich gedachte alles zu unternehmen, dass sich das nicht so schnell änderte. Bevor ich in das Leben der dörflichen Gemeinschaft eingreifen würde, wollte ich es verstehen. Auf der Erde gab es sehr umfassende Auffassungen über die Nichteinmischung in fremde Entwicklungen. Die Menschen aus Zeiten, in denen Herrschaftsverhältnisse herrschten, hatten dafür zu viel abschreckende Beispiele mit nicht mehr reparierbaren Schäden bei anderen Kulturen angerichtet.

Also beobachten, sich vor vorschnellen Urteilen hüten und eventuelle Deutungen immer neu an neuen Beobachtungen überprüfen. Aus mir wäre vielleicht ein sehr guter Völkerkundler geworden. Leider überschlugen sich dann die Ereignisse, und ich wurde zu schnellem Reagieren gezwungen.

Alles fing scheinbar harmlos an. Die Gewalt der Fürstenburg hatte sich während der ganzen Zeit nicht sehen lassen. Wenn ich es nicht aus der Erdgeschichte besser gewusst hätte, hätte ich annehmen können, dass die Dörfler wahrscheinlich auf oder bei der Burg völlig freiwillig ihre Frondienste erbrachten. Wer eben dran war, zog los, ließ die heimischen Feldstücke in der Obhut seiner „Sippe“ und kam nach vollbrachtem Dienst wieder zurück, ohne Aufsehen davon zu machen. Es gab offenbar auch so etwas wie eine Religion, ein höheres Wesen, an das diese „Menschen“ glaubten, und das alles genau so wollte, wie es war. Auch eine Ernte-Bitt-Prozession hatte ich schon beobachtet. Was ich aber bisher noch nicht gesehen hatte, waren Fremde in der Siedlung.

Die waren offenbar auch wirklich eine Seltenheit, denn als sich ein Gefährt den Hütten näherte, das von einem kuhartigen Tier gezogen wurde, strömten sofort alle Kinder herbei, aber die Erwachsenen zügelten ihre eigene Begierde nach Neuigkeiten und Abwechslung kaum weniger.

An diesem Tag verließ ich den Gleiter nicht, um persönlich die Bauarbeiten zu überwachen. Der Film war einfach zu reizvoll. Ich hätte mir gut vorstellen können, dass in der Mittelalter genannten Erdzeit alles so abgelaufen sein könnte, wenn ein Spielmann auf einem der Dorffeste aufgetaucht war. Vielleicht mit dem Unterschied, dass hier offenbar das Fest ganz spontan begann, weil eben diese Spielfrau das Dorf erreicht hatte. Es gab wirklich derart viele Ähnlichkeiten! Die Frau klimperte und kurbelte an einem Kasten, den ich Leierkasten-Orgel nannte, und dazu sang sie Geschichten, die einen festen Rhythmus hatten. Der half ihr offenbar, sich die langen Texte einzuprägen. Die sie umringenden Dörfler lachten laut, riefen ihr vieles zu, was der Translator nur teilweise verarbeiten konnte und in einer Liedpause tauchte plötzlich ein Topf mit Brei auf und alle begannen zu löffeln.

So weit war es aber noch nicht. Noch waren wir einander nicht begegnet, und ich gedachte alles zu unternehmen, dass sich das nicht so schnell änderte. Bevor ich in das Leben der dörflichen Gemeinschaft eingreifen würde, wollte ich es verstehen. Auf der Erde gab es sehr umfassende Auffassungen über die Nichteinmischung in fremde Entwicklungen. Die Menschen aus Zeiten, in denen Herrschaftsverhältnisse herrschten, hatten dafür zu viel abschreckende Beispiele mit nicht mehr reparierbaren Schäden bei anderen Kulturen angerichtet.

Also beobachten, sich vor vorschnellen Urteilen hüten und eventuelle Deutungen immer neu an neuen Beobachtungen überprüfen. Aus mir wäre vielleicht ein sehr guter Völkerkundler geworden. Leider überschlugen sich dann die Ereignisse, und ich wurde zu schnellem Reagieren gezwungen.

Alles fing scheinbar harmlos an. Die Gewalt der Fürstenburg hatte sich während der ganzen Zeit nicht sehen lassen. Wenn ich es nicht aus der Erdgeschichte besser gewusst hätte, hätte ich annehmen können, dass die Dörfler wahrscheinlich auf oder bei der Burg völlig freiwillig ihre Frondienste erbrachten. Wer eben dran war, zog los, ließ die heimischen Feldstücke in der Obhut seiner „Sippe“ und kam nach vollbrachtem Dienst wieder zurück, ohne Aufsehen davon zu machen. Es gab offenbar auch so etwas wie eine Religion, ein höheres Wesen, an das diese „Menschen“ glaubten, und das alles genau so wollte, wie es war. Auch eine Ernte-Bitt-Prozession hatte ich schon beobachtet. Was ich aber bisher noch nicht gesehen hatte, waren Fremde in der Siedlung.

Die waren offenbar auch wirklich eine Seltenheit, denn als sich ein Gefährt den Hütten näherte, das von einem kuhartigen Tier gezogen wurde, strömten sofort alle Kinder herbei, aber die Erwachsenen zügelten ihre eigene Begierde nach Neuigkeiten und Abwechslung kaum weniger.

An diesem Tag verließ ich den Gleiter nicht, um persönlich die Bauarbeiten zu überwachen. Der Film war einfach zu reizvoll. Ich hätte mir gut vorstellen können, dass in der Mittelalter genannten Erdzeit alles so abgelaufen sein könnte, wenn ein Spielmann auf einem der Dorffeste aufgetaucht war. Vielleicht mit dem Unterschied, dass hier offenbar das Fest ganz spontan begann, weil eben diese Spielfrau das Dorf erreicht hatte. Es gab wirklich derart viele Ähnlichkeiten! Die Frau klimperte und kurbelte an einem Kasten, den ich Leierkasten-Orgel nannte, und dazu sang sie Geschichten, die einen festen Rhythmus hatten. Der half ihr offenbar, sich die langen Texte einzuprägen. Die sie umringenden Dörfler lachten laut, riefen ihr vieles zu, was der Translator nur teilweise verarbeiten konnte und in einer Liedpause tauchte plötzlich ein Topf mit Brei auf und alle begannen zu löffeln.

 

~ von Admin - Mai 28, 2010.

Hinterlasse einen Kommentar